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Langes Warten am Hohenwarte-Stausee

Kowalleck hinterfragt touristische Investitionsvorhaben

Seit längerer Zeit gibt es eine Initiative zum Ausbau des Saaleradwegs am Hohenwarte-Stausee zwischen der Schiffsanlegestelle an der Staumauer und der Lothramühle. Die stetig wachsende Zahl der E-Bike-Fahrer und die sich wandelnden Urlaubs- und Freizeitaktivitäten aufgrund der Pandemie haben für eine deutlich gestiegene Nachfrage in der Stauseeregion geführt. Alles in allem für den Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck Anlass, bei der Landesregierung nachzufragen, welche Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden sollen und ob die angekündigte Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht wurde.

Die Machbarkeitsstudie zur Führung eines straßennahen touristischen Radweges entlang der L 2385 sei vom Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr Anfang 2020 in Auftrag gegeben, so die Antwort aus dem Thüringer Infrastrukturministerium. Die notwendigen Vermessungsarbeiten seien bereits abgeschlossen. 2021 sollen Ergebnisse zur möglichen Führung des Radweges vorliegen. Eine zeitliche Einordnung der Instandsetzung der L2385 sei erst nach Vorliegen der Machbarkeitsstudie und bei Vorliegen der haushalterischen Voraussetzungen möglich.

„Die Beauftragung der Studie und die Vorlage der Ergebnisse in diesem Jahr ist wichtig für die zukünftige Entwicklung der Stauseeregion. Die weiteren Antworten der Landesregierung sind eher bezeichnend für das Dilemma am Hohenwarte-Stausee. Es können Entscheidungen nicht getroffen werden, da Prüfungen und Ergebnisse abzuwarten sind und zuständig sind aus Sicht des jeweiligen Betrachters meistens die Anderen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden wohl zusätzlich dazu beitragen, dass wirksame Verbesserungen in der touristischen Infrastruktur der Stauseeregion auf sich warten lassen. Wichtig ist letztendlich, dass mehr Tempo in die Umsetzung von geplanten Vorhaben kommt“, so der Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck.

Wie Staatssekretärin Karawanskij in ihrer Antwort weiter mitteilt, wurden für die Jahre 2020 und 2021 im Landeshaushalt noch keine finanziellen Mittel in Bezug auf die Befahrbarkeit des Saaleradwegs im genannten Bereich eingestellt, da noch keine straßentechnische Lösung vorhanden ist. Von Seiten des Infrastrukturministeriums würde es begrüßt, wenn die Kommunale Arbeitsgemeinschaft „Thüringer Meer“ ein entsprechendes Radwegekonzept planen würde. Eine aktuelle Straßenverkehrszählung gäbe es nicht, da die bundesweit für 2020 geplante aufgrund der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben worden sei.

Thüringen-Forst habe alternativ zwei Varianten für eine Radweg-Führung im Wald oberhalb der Landstraße erarbeitet. Eine Bewertung dieser Vorschläge solle erfolgen, wenn die Machbarkeitsstudie vorliege.

Hinsichtlich der Erschließung der Region mit Ladesäulen für E-Bikes plane die regionale Aktionsgruppe LEADER Saale-Orla und Saalfeld-Rudolstadt die Einrichtung von Ladesäulen an 14 Standorten, wobei mit dem Altvaterturm in Lehesten, dem Naturparkhaus in Leutenberg und dem Saalemaxx drei Standorte im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt erschlossen werden sollen.

Kowallecks Nachfrage zum Vorhabenstand „Errichtung eines zentralen Informationszentrums mit Turmaufbau inklusive vorgelagerte Platzsituation am Ankunftsort Sperrmauer Hohenwarte“ ergab, dass sich die ursprünglich mit 3 Millionen Euro veranschlagten Gesamtkosten nunmehr bei circa 9,2 Millionen Euro bewegen. Darüber hinaus habe Vattenfall die Statik des Turmbauwerks in Frage gestellt. Erst nach Abklärung aller offener Fragen und anschließender Prüfung sei eine abschließende Förderentscheidung möglich.