CDU spricht sich für Erhalt aus
Derzeit werden die Sitzungen der Kreisausschüsse im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt reihenweise abgesagt. Dies hat natürlich mit der aktuellen Pandemielage zu tun, denn Themen zur Beratung gäbe es zu Hauf. So wird am 27. Januar im Ausschuss für Kultur und Bildung eben auch nicht erstmalig über den Schulnetzplan ab 2022/2023 beraten. Und gerade bei den Grundschulen scheint es dieser Plan in sich zu haben. Dem Vernehmen nach soll die Einrichtung in Gräfenthal wegen zu geringer Schülerzahlen und hohen Investitionskosten von der Bildungslandkarte verschwinden.
„Für uns gilt grundsätzlich: Kurze Beine, kurze Wege. Deshalb lehnen wir Schulschließungen ab. Wenn die Regionen des Landkreises für Familien attraktiv bleiben sollen, bedarf es qualitativ hochwertiger und wohnortnaher Schulstandorte. Es ist unerträglich, dass immer mehr Einrichtungen aus den ländlichen Gebieten verschwinden sollen. Nicht nur in Zeiten von Corona ist das ein verheerendes Signal für Eltern und die Bevölkerung. Investitionsstau kann und muss man beseitigen, besonders in Katzhütte sollte mit der Gemeinde eine Lösung auch über die Eigentumsfrage gefunden werden. “, äußert sich Martin Friedrich (CDU) für seine Fraktion im Kreistag.
Sein Fraktionskollege Prof. Dr. Wolfgang Wehr ist als Bürgermeister in Gräfenthal indes direkt betroffen. „Die Meldung über eine mögliche Schließung war für mich wie ein Schlag vor den Kopf. Grundschule und Regelschule sind in unserer Stadt tief verwurzelt und gehören zusammen. Eine Verlagerung nach Probstzella ist für uns, gelinde ausgedrückt, inakzeptabel. Wir werden für den Erhalt kämpfen und ich erwarte da auch Unterstützung von Landrat Wolfram“, betont Wolfgang Wehr.
Die Vorgaben für Mindestschülerzahlen der Landesregierung sieht der Bürgermeister kritisch. Er habe sich mit dem Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck (CDU) intensiv ausgetauscht, worauf dieser in einer kleinen Anfrage an die Landesregierung konkret nach den Rahmenbedingungen und der Einstellung der Landesregierung zu Schulen im ländlichen Raum nachgefragt hat. Die Antwort stehe noch aus. Wolfgang Wehr findet aber, man müsse immer die jeweilige Situation vor Ort betrachten. So habe man, ungeachtet von Schülerzahlen und Investitionen, in der Vorprüfung
schlicht vergessen, dass nach Beendigung von Widerspruchsverfahren der Bau der Ortsdurchfahrt Zopten anstehe. „Herrn Kowalleck wurde vom zuständigen Ministerium geantwortet, dass die Bauzeit dann 24-30 Monate unter Vollsperrung der L1098 betrage. Auch wenn der genaue Starttermin nicht feststeht, wird diese Maßnahme kommen. Für den Schulverkehr nach Probstzella würde das einen Umweg von 20 Kilometern über Steinbach am Wald bedeuten. Einfache Fahrt! Das ist unzumutbar“, so Wehr weiter.
Die Gremien des Kreistages wird die Thematik in diesem Jahr sehr oft beschäftigen, zeigt sich die CDU Fraktion überzeugt. Auch wenn eine endgültige Entscheidung erst 2022 auf der Tagesordnung des Kreistages stehen werde, ist die CDU-Fraktion überzeugt, dass die Thematik dieses Jahr in den Ausschüssen und im Kreistag ausgiebig diskutiert werden wird.